Albert Wettstein alt Stadtarzt von Zürich
Zu viele Medikamente
sind schlecht für ältere Menschen
26. Juli 2021, 8.00 Uhr
Ältere Menschen
bekommen oft zu viele Medikamente. Das haben Wissenschaftler aus der Schweiz vor kurzem festgestellt. Außerdem denken die Wissenschaftler, dass man die Anzahl der Krankenhaus-Behandlungen verringern kann. Die Wissenschaftler haben eine Untersuchung mit
ungefähr 2.000 älteren Menschen in 4 Ländern der EU gemacht.
Getty Images/eclipse_images
Ergebnis der Untersuchung
Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler die Medikamente von älteren Menschen untersucht. Die Teilnehmer der Untersuchung hatten mehrere Erkrankungen. Sie nahmen 5 oder mehr Medikamente am Tag ein. Wissenschaftler stellten
bei der Untersuchung fest, dass von 10 Studien-Teilnehmern ungefähr jeder 9. Studien-Teilnehmer unnötige Medikamente bekommt. Manche bekamen auch falsche Medikamente. Die Wissenschaftler verwendeten ein Computer-Programm, um falsche oder unnötige
Medikamente zu erkennen. Viele Studien-Teilnehmer konnten nach Abschluss der Untersuchung ein Medikament weniger einnehmen. Außerdem haben sie die Medikamente auch kürzer eingenommen, als ursprünglich vom Arzt verschrieben wurde. Die Gesundheit
der Studien-Teilnehmer hat sich dadurch nicht verschlechtert. Ärzte sollen ältere Menschen bei der Einnahme von Medikamenten genauer beraten. Außerdem sollte die Einnahme von Medikamenten besser überprüft werden.
Die Wissenschaftler denken, dass Patienten dadurch weniger Behandlungen im Krankenhaus benötigen werden. Das sind die Ergebnisse der Untersuchung und die Empfehlungen der Wissenschaftler.
lohr, INKLUSIVE LEHRREDAKTION,
ORF. at (Neufassung); red, science.ORF.at/Agenturen (Basistext)