Buch von Lorenz Marti

Lorenz Marti

«Eine Hand voll Sternenstaub»
Was das Universum über das Glück des Daseins erzählt
Buch von Lorenz Marti
Verlag Herder

Gemäss Klappentext ist dieses Buch ein Brückenschlag zwischen naturwisseschaftlicher Erkenntnis, Lebenskunst und Spiritualität. Im Universum gibt es mehr Sterne als Sandkörner auf der Erde. Umgekehrt enthält jedes Sandkorn ein ganzes Universum. Und von den kleinsten Elementarteilchen bis zu den mächtigsten Sternen ist alles mit allem verbunden. Dazwischen befindet sich der Mensch.

Wir sind Sternenstaub. Die Grundstoffe unseres Körpers stammen aus dem Inneren  der Sterne.

Kommentar
Meine Frau Susy und ich finden dieses Buch des Berners Lorenz Marti hochinteressant - deshalb lesens- und empfehlenswert. Besonders auch das Nachwort des Benediktiners Willigis Jäger.

«Auf den Punkt gebracht»:
Nach jedem seiner 52 Kapitel hat der Autor Lorenz Marti deren Inhalt wörtlich «auf den Punkt» gebracht. Diese Punkte habe ich hier zusammengefasst.

Blaugefärbt habe ich jene Punkte, die ich besonders interessant finde.

Ein einziger Punkt enthält ein ganzes Universum von Atomen.
Atome bestehen aus Elementarteilchen und Leere.
Elementarteilchen sind unfassbar, die Materie verschwindet.

Alles beginnt mit einem unendlich kleinen Punkt.
Ohne Knall entsteht aus dem Nichts das All.
Ueber dem Anfang liegt der Schleier des Mysteriums.

Vielleicht gab es vor dem Urknall nur das Nichts.
Vielleicht gab und gibt es auch noch andere Universen.
Vielleicht war auch alles immer schon da, ohne Anfang.

Die Frage nach dem Warum verweist auf den Ursprung.
Der Ursprung bildet den ewigen Seinsgrund.
Im Ursprung ist der Sinn.

Beim Blick ins All wird Vergangenheit zur Gegenwart.
Alles ist im kosmischen Gedächtnis gespeichert.
Nichts geht verloren, nichts fällt ins totale Vergessen.

Dass es uns und unsere Welt gibt, ist unwahrscheinlich.
Dass wir trotzdem da sind, grenzt an ein Wunder.
Warum es so gekommen ist, bleibt offen.

Das Universum dehnt sich immer schneller aus.
Es ist unermesslich gross und kennt keinen Mittelpunkt.
Das riesige Universum bietet dem kleinen Menschen Heimat.

Alles, was im Universum entsteht, vergeht auch wieder.
Vergehen und Entstehen gehören zusammen.
Uns gibt es, weil es anderes nicht mehr gibt.

Evolution heisst: Aufbrüche, Krisen und Neuanfänge.
Die Natur erweist sich dabei als äusserst kreativ.
Unvollkommenheit ist vollkommen natürlich.

Licht ist der kosmische Urstoff.
Licht an sich ist unsichtbar.
Die Natur des Lichtes ist nicht bekannt.

Der Stoff, aus dem die Welt gewoben ist, besteht aus Atomen.
Die Welt steht nicht fest – sie ereignet sich.
Materie ist im Innersten nicht aus Materie aufgebaut.

Die Zeit ist bis heute eine grosse Unbekannte.
Die Vorstellung einer absoluten Zeit ist eine Illusion.
Es gibt im Universum unendlich viele Zeiten.

Raum und Zeit sind untrennbar miteinander verknüpft.
Raum ist beharrliche Zeit, Zeit ist fliessender Raum.
Die Welt kennt mehr Dimensionen, als wir wahrnehmen.

Für das Licht gibt es weder Raum noch Zeit.
Das Licht ist ein Bote des Ewigen.
Das Licht verbindet alles, was ist, war und sein wird.

Wir sehen nicht die Welt, sondern eine Deutung der Welt.
Wissenschaftliche Modelle können nicht alles erklären.
Lebendigkeit braucht das Unbekannte und Ueberraschende.

In mancher Hinsicht gleicht die Welt einer Maschine.
Das Maschinenbild prägt unser Denken.
Aber es ist irreführend, denn die Welt ist keine Maschine.

Die Natur lässt sich nicht allein mit Gesetzen erklären.
Der Zufall spielt mit und setzt der Berechenbarkeit Grenzen.
Auch unser eigener Lebensweg wird vom Zufall beeinflusst.

Der Zufall befreit von der Tyrannei des Gesetzes.
Die Natur entfaltet sich im Wechselspiel von Zufall und Notwendigkeit.
Wir können dem Zufall einen Sinn verleihen.

Die Teilchenwelt ist eine ungewisse Welt.
An die Stelle der Notwendigkeit treten Möglichkeiten.
Auch im Menschen ist nicht alles vorherbestimmt.

Mit Worten ist das Innerste der Welt nicht zu erfassen.
Das Wesentliche lässt sich nicht auf den Begriff bringen.
In der Unbestimmtheit treffen sich Wissenschaft und Spiritualität.

Wir lesen nicht nur im Buch der Natur – wir schreiben auch daran mit.
Was wir sehen, hängt davon ab, wie wir sehen.
Die Wirklichkeit an sich kennen wir nicht.

Manchmal führen nur unklare Begriffe zu mehr Klarheit.
Materie erscheint paradox, als Teilchen und als Welle.
Widersprüche gehören zur Natur – auch zu unserer.

Was sich widerspricht, kann sich ergänzen.
Grosse Wahrheiten sind oft paradox.
Komplementarität ist ein Weg zum Frieden.

Manchmal führt nur das Schweigen zu neuen Erkenntnissen:
Für ein Rätsel gibt es im Prinzip eine Lösung.
Für ein Geheimnis gibt es keine Lösung – nur das Staunen.

Wer meint, die Wahrheit zu besitzen, kennt sie nicht.
Unsere Wahrheit ist subjektiv und damit relativ.
Nur der Dialog kann in die Nähe der Wahrheit führen.

Alle Materie ist im Innersten leerer Raum.
Feste Materie ist im Universum eine Seltenheit.
Materialismus beruht auf einer Täuschung.

Die Natur braucht viel Leere – der Mensch auch.
Die Leere entlastet, befreit und schafft Raum.
Die Erfahrung der Leere ist ein Tor zur Fülle des Lebens.

Wahrnehmen heisst auswählen, vieles fällt dabei weg.
Unsere Welt ist nicht die ganze Welt.
Eine Blume leuchtet nur für jene, die sie sehen.

Unser Körper besteht zu über 99 Prozent aus Leere.
Das Ich ist unbeständig, wechselhaft und fliessend.
Was uns trägt und nährt, ist das Seelenfünklein.

Die Forschung zeigt uns eine komplizierte Welt.
Die Welt kann aber auch ganz einfach sein.
Wissenschaft und Meditation ergänzen sich.

In den Sternen spiegelt sich die Ordnung dieser Welt.
Das Universum gleicht einem grossen Gedanken.
Das Meer der Sterne verweist auf das Mehr des Lebens.

Es gibt mehr Sterne im All als Sandkörner auf der Erde.
Sterne sind Botschafter aus anderen Räumen und Zeiten.
Ihr Licht führt uns durch die Stürme des Lebens.

Der Mensch ist wortwörtllch Sternenstaub.
Wir tragen das Weltall auch in uns.
Durch uns denkt das Universum über sich nach.

Der Weltraum ist weitgehend dunkel.
Die Dunkelheit hütet manch ein Mysterium.
In der Finsternis ist alles eins.

Die Sonne ist ein kleiner Stern.
Für uns aber ist sie die Grösste.
Sonnenkraft heisst Hoffnung und Neuanfang.

Der Mond ist das Ergebnis eines heftigen Zusammenstosses.
Er hält die Erde im Gleichgewicht und beruhigt sie.
Im Mond spiegeln sich Grundrhythmen des Lebens.

Das Universum klingt.
Nach alten Mythen entsteht die Welt aus dem Klang.
Die Springtheorie behauptet: Die Welt ist Musik.

Der Mensch ist aus der Mitte des Alls vertrieben worden.
Leben ist im Universum die ganz grosse Ausnahme.
Die wahre Grösse des kleinen Menschen ist sein Geist.

Urgewalten formten während Jahrmillionen die Erde.
Das Ergebnis ist ein Planet, der Leben ermöglicht.
Die Erde ist ein lebendiger, kreativer Organismus.

Der Uebergang von toter Materie zum Leben ist ein Mysterium.
Auf der Bühne des Lebens herrscht ein Kommen und Gehen.
Der Mensch ist eins mit der Erde und sie mit ihm.

Eine Handvoll Erde enthält bis zu zehn Milliarden Lebewesen.
Der Mensch ist ein mit Bewusstsein ausgestatteter Erdling.
Vielleicht übernehmen einmal Tintenfische seine Rolle.

Viele Strukturen der Natur verlieren sich im Unendlichen.
Die Unendlichkeit ist nicht weit entfernt – sie ist hier.
Selbst ein Sandkorn enthält ein ganzes Universum.

Die Erde reist mit uns unermüdlich durch das All.
Wir legen in jeder Minute riesige Distanzen zurück.
Und doch können wir ziemlich ruhig hier leben.

Erde, Mond und Sonne kreisen um etwas Grösseres.
Der Mensch kreist manchmal nur um sich selber.
Kosmologie befreit aus der Selbstverkrümmung.

Die Liebe zum Schicksal anerkennt die Welt, wie sie ist.
Das „heilige Ja“ verweist auf den Ursprung von allem.
Zum Ursprung führt nicht das Wissen, sondern die Ahnung.

Lebewesen kommen und gehen, das Leben bleibt.
Leben ist organische Materie, die sich selber reproduziert.
Aber Leben ist noch mehr: ein Geheimnis, nie zu fassen.

Unser ältester Vorfahre ist eine Bakterie.
Alle Lebewesen sind miteinander verwandt.
Verbundenheit ist ein Grundmuster des Lebens.

Atome schliessen sich zusammen, und das Ergebnis sind wir.
Die Atome und Zellen unseres Körpers kommen und gehen.
Wir werden biologisch alle paar Jahre wiedergeboren.

Im Universum ist immer gleich viel Energie vorhanden.
Energie wechselt aber laufend ihre Formen.
Die in uns gespeicherte Energie wird nicht sterben.

Jeder Atemzug enthält Milliarden von Atomen.
Diese Atome kommen aus allen Zeiten und Zonen.
Atmen verbindet uns mit allem, was ist, was war, ist und sein wird.

Das Universum ist ein engmaschiges Netz von Beziehungen.
Jeder Gedanke und jede Handlung lösen eine Resonanz aus.
Alles ist wie ein Ozean, alles fliesst und berührt sich.

Die Evolution führt vom Teil zum Ganzen.
Kooperation ist ein wichtiges Prinzip der Evolution.
Die Liebe ist die Urkraft dieser Welt.

Ende