Aktiv Senior Erich Gerber
Der sichere Weg zu einem Burnout
in 18 Schritten
Prävention
Eine humorvolle
Auseinandersetzung mit der Prävention einer gesundheitlich sehr stark beeinträchtigenden Situation.
Dr. med. Joe Hättenschwiler
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
FMH, Vorstandsmitglied SGAD
Doktor Hättenschwiler, was versteht man unter einem Burnout?
Ein Burnout ist ein Krankheitsbild mit unterschiedlicher Ausprägung und Intensität, das durch eine chronische Stressbelastung entsteht und unbehandelt bis zu einer Erschöpfungsdepression führen kann.
Meist wird der Begriff im Zusammenhang mit den Folgen von zu hohen Belastungen im Arbeitsumfeld verwendet.
Wie äussert sich ein Burnout?
Zunächst kommt es zu einem Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung.
Die Betroffenen fühlen sich ausgebrannt, haben keine Energie mehr. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab und schon kleinere Schwierigkeiten werden zunehmend als unüberwindbar wahrgenommen. Zudem verändert sich auch die Einstellung gegenüber der Arbeit und den Kollegen negativ.
Was raten Sie den Betroffenen?
Wichtig ist, dass die Anzeichen eines Burnouts rechtzeitig erkannt und frühzeitig Gegenmassnahmen eingeleitet werden. Frühzeitige professionelle Abklärung und Hilfe ist sinnvoll. Körperliche Ursachen eines Burnouts sollten ausgeschlossen werden.
Ich empfehle daher eine Untersuchung beim Hausarzt, um allfällige körperliche Auslöser zu erfassen. Und zum Schluss noch ein persönlicher Tipp von mir, wenn es Betroffenen wieder gut geht: Der Alltag lässt sich oftmals leichter meistern mit einer Prise Humor!
Die 18 Schritte
1. Lächeln Sie nie am Arbeitsplatz: Arbeit ist eine ernste Sache.
Wenn Sie mit guter Laune in den Arbeitstag starten, werden Sie merken, dass sich die Arbeit viel leichter erledigt und Sie von anderen positive Echos bekommen.
2. Streben Sie Perfektion an: Machen Sie alles 150 Prozent.
Ordnen Sie Ihre Projekte nach Relevanz und beginnen Sie mit dem Wichtigsten.
Die anderen Aufgaben haben auch bis morgen Zeit.
3. Setzen Sie Prioritäten: Die Arbeit ist das
Wichtigste im Leben.
Ihr Betrieb braucht Sie!!!
Manchmal sollte die Priorität auch in der Erholung von der Arbeit liegen.
4. Arbeiten Sie ständig
so viel wie möglich, besonders nachts und am Wochenende.
Schaffen Sie sich eine gute Work-Life-Balance und legen Sie regelmässige Pausen ein.
5. Vergeuden
Sie keine Zeit mit gesunder Ernährung.
Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit und damit auch auf die Psyche aus.
6. Vermeiden
Sie Sport: «No sports» («sport kills»)
Regelmässige Bewegung fördert nachgewiesenermassen nicht nur die körperliche und psychische Fitness, sondern schafft auch einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag.
7. Arbeit allein ist zu wenig: Übernehmen Sie Zusatzaufgaben.
Das Arbeitspensum sollte die eigenen Ressourcen nicht dauerhaft übersteigen. Lernen Sie deshalb,
auch mal nein zu sagen.
8. Vermeiden Sie Pausen und Ferien: Oder nehmen Sie wenigstens genug Fachliteratur mit und rufen Sie täglich im Büro an.
Gönnen
Sie sich Erholung von der Arbeit und schalten Sie bewusst ab.
9. Decken Sie konsequent Schwachstellen Ihrer Arbeitsstelle und Ihrer Mitarbeiter auf.
Fehler sind
menschlich und kein Arbeitsplatz ist perfekt. Sie werden zufriedener sein, wenn Sie dies anerkennen und akzeptieren.