Zentrum für Alter und Mobilität

DO-HEALTH GRUUVE: Machen Sie mit! Bewegen Sie sich bei sich zu Hause. Sie sind nicht alleine!

Mehr zu Gruuve

Funding

Unser Zentrum wird bezüglich der Räumlichkeiten am Waidspital, Grundfinanzierung einzelner Mitarbeiter und DO-HEALTH Biobank von der Universität Zürich und über den Lehrstuhl Geriatrie und Altersforschung finanziert.
Ein Grossteil der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen und die laufenden Studien sind über die EU (DO-HEALTH), den Schweizerischen Nationalfonds und projektbezogene, weitere Drittmittel finanziert. Das neue Sarkopenie-Forschungsprogramm am ZAM wird seit 2014 von der Baugarten Stiftung unterstützt.

Liebe ZAM Interessierte

Wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihr Interesse an unserer Forschung und Ihre Unterstützung bedanken! Nach einem etwas feuchten Frühling kündigt sich nun ein sonniger und fröhlicher Sommer an! Diesen Anlass möchten wir dazu nutzen, Ihnen herzliche Sommergrüsse zu übermitteln und hoffen, Sie sind wunderbar in diese herrliche Jahreszeit gestartet! Wir haben unserem ZAM-Newsletter einen frischen Wind verliehen und möchten Ihnen diesen gerne mit der aktuellen Ausgabe vorstellen.

Zum Hauptthema möchten wir Ihnen einige Hintergründe der Studie STRONG aufzeigen sowie Näheres über den Eiweissbedarf im Alter in Erfahrung bringen.
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen und durchblättern. Sommerliche Grüsse Prof. Dr. med. H. Bischoff-Ferrari, DrPH und das ZAM-Team. 

Wir suchen Studienteilnehmende für unsere STRONG Studie 2022 - machen Sie mit! .  

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie bleiben wir in der Altersforschung nicht stehen und sind dem gesunden Altern weiterhin jeden Tag auf der Spur! Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir - zusammen mit unseren Studienteilnehmer*innen - all die Herausforderungen des letzten Jahres meistern konnten und so das Jahr nicht als ein für die ZAM-Forschung, verlorenes Jahr bezeichnen müssen.
Zum Beispiel haben wir studienrelevante Ernährungsvorträge in kürzester Zeit per Video produziert und diese für unsere Probanden online zur Verfügung gestellt, sodass sie sich auch weiterhin Informationen zum Thema Ernährung einholen und davon profitieren konnten. Registrieren Sie sich auf unserer Plattform zam-zuhause.ch! 

Und damit auch zu Hause die Bewegung nicht zu kurz kam, haben wir unter dem Leitsatz «Sie sind nicht allein» unser Bewegungs-programm Gruuve ausgebaut und online für alle Interessierten zur Verfügung gestellt. Alle Gruuves finden Sie bequem über gruuve.ch - Bitte abonnieren Sie auch unseren YoutubeKanal.

Dank der Umstellung auf einen Livestream konnten wir auch unseren Öffentlichkeitsanlass zum Thema «Gesund und Aktiv 60+: Gedächtnis Stark» am 6. November 2020 erfolgreich durchführen.
Wir konnten eine hohe Zuschauerzahl von fast 500 Teilnehmenden verzeichnen und Zuschauer hatten beim Livestream die Möglichkeit, in den direkten Austausch mit den Rednern vor Ort zu gehen.
Eine Zusammenfassung aller Vorträge finden Sie auf der Internetseite der Altersmedizin, USZ oder unter folgendem Link (Präsentationen).

Rückblick auf ein spannendes und herausforderndes Jahr.  Der krönende Abschluss vom Jahr war die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse der DO-HEALTH Studie im Journal American Medical Association (JAMA) am 10. November.

 Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse finden Sie auf unsere Internetseite oder unter folgendem Link (DO-HEALTH-Resultate).

Ebenfalls der Ziellinie nähergekommen, sind wir mit der Move for your Mind Studie. Der Abschluss ist noch für dieses Jahr vorgesehen, aber mehr dazu im nächsten Newsletter. Nähere Informationen zu dieser Studie finden Sie auf unsere Homepage unter: (http://www.alterundmobilitaet.usz.ch/forschung/klinischestudien/
seiten/mfym.aspx)

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung in Kombination mit regelmässiger Bewegung unterstützt dabei, möglichst lange gesund und vital zu bleiben. Eine genügende Aufnahme von hochwertigen Proteinen ist für den Erhalt der Muskelmasse im Alter ausschlag-gebend. 

Eine zentrale Rolle spielen die Proteine (=Eiweisse). Mit dem Alter nimmt der Energiebedarf ab, gleichzeitig jedoch bleibt der Nährstoffbedarf insgesamt gleich oder ist sogar für bestimmte Nährstoffe erhöht.
Im Vergleich zu den anderen Nahrungs-komponenten wie Kohlehydrate, Vitamine und Nahrungsfasern, benötigen wir im Alter deutlich mehr Proteine. Grund dafür ist, dass im Alter die Fähigkeit, Muskeln zu erhalten und aufzubauen, natürlicherweise reduziert ist. Die Proteine bilden die Grundbausteine der Muskelzellen und sind daher sehr wichtig für den Erhalt der Muskelfunktion und die Prävention von Sarkopenie (erhöhter Verlust der Muskelmasse und –Kraft) und Gebrechlichkeit. Oft verringert sich der Appetit, mit dem Älterwerden und es kann zu ungewollten Gewichtsverlust kommen.
Die Forschung wirft schon seit längerem einen genaueren Blick auf die Besonderheit von bestimmten Protein Arten. So ist mittlerweile gut bekannt, dass nicht nur die Menge an Proteinen in der Ernährung eine Rolle spielen, sondern auch die Wertigkeit der Proteine. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaut, wobei man zwischen essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren unterscheidet. Essentielle Aminosäuren können wir nicht selber herstellen und müssen Sie daher direkt mit der Nahrung zu uns nehmen. Für den Menschen sind 8 Aminosäuren essentiell: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Für die Muskelgesundheit hat laut wissenschaftlichen Studien im Speziellen die Kombination der essentiellen Aminosäuren, wie sie innerhalb des Molkenproteins vorkommt, die beste Wirksamkeit gezeigt. Die Aminosäure Leucin – genauer das proteinogene L-Leucin – ist im Molkenprotein in erhöhter Menge enthalten und nimmt eine Schlüsselrolle im zellbiologischen Wirkungsmechanismus des Muskelaufbaus ein.

Eine Dosis-Wirkungsstudie zeigte, dass es minimal 20g Molkenprotein /Mahlzeit braucht, um den Aufbau des Muskels zu erhöhen. Am wirksamsten war sogar eine Proteingehalt pflanzlicher Lebensmittel Lebensmittel Portionsgrösse Protein pro Portion Bohnen (weiss/rot) 60-100g (3-5 EL) 13-21g Kichererbsen 60-100g (3-5 EL) 11-19g Linsen 60-100g (3-5 EL) 14-24g Brot 75-125g (1 ½ - 2 ½ Schieben) 6-11g Kürbis- /Pinienkerne 20-30g (1 Handvoll) 6-10g Haferflocken 45-75g 6-10g modifiziert nach Eidgenössische Ernährungskommission (EEK). 
Wichtig ist dabei, dass die Wirkung in Kombination mit Training am höchsten war. Anstelle von 40g Molkenproteinen zeigten sich auch kleinere Mengen an Molken[1]Proteinen effektiv, wenn sie zusätzlich mit L-Leucin angereichert waren. Eine erhöhte Aufnahme von Molken Proteinen scheint also den Muskelerhalt im Alter positiv zu beeinflussen. Dies vor allem, wenn auf eine vielfältige Kombination von Aminosäuren und einen hohen Gehalt an L-Leucin geachtet wird. Aufgrund der positiven Effekte auf das Muskelwachstum ist Leucin angereichertes Molken-Protein bereits Bestandteil vieler freiverkäuflicher Proteinsupplemente und daher auch in der Fitnessindustrie unter der englischen Bezeichnung "whey protein" weit verbreitet.
Für Menschen im Alter 65+ liegt der empfohlene Tagesbedarf an Proteinen bei 1.0-1.2g pro kg Körpergewicht. Jedoch ist diese Empfehlung nur ein Richtwert und sollte stets individuell angepasst werden. Denn sobald jemand z.B. eine erhöhte körperliche Aktivität oder bestimmte Krankheiten hat, die eine zu geringe Aufnahme oder Defizite verursachen, ist eine höhere Tagesration von 1.2-1.5 g pro kg Körpergewicht zu empfehlen. Es konnte gezeigt werden, dass die Aufnahme von Proteinen gezielt in Form einer sogenannten «Puls Vergabe» zu den drei Hauptmahlzeiten erfolgen sollte, um so die Prozesse im Körper, welche den Proteingehalt tierischer Lebensmittel Lebensmittel Portionsgrösse Protein pro Portion Magerquark 125g (1 Becher) 14g Hüttenkäse 100g (1/2 Becher) 11-13g Geflügel 100-120g 22-26g Thunfisch 100-120g 23-28g Sardellen in Öl 100-120g 25-30g Eier 100-150g (2-3 Stück) 12-18g modifiziert nach Eidgenössische Ernährungskommission (EEK): 
 Unter «Puls-Gabe» versteht man in der Medizin, dass man möglichst die gewünschte Portion auf einmal zu sich nimmt und nicht in viele kleine Portionen aufteilt. Pro Einzelportion sollte dabei ein minimaler Proteingehalt von 25g nicht unterschritten werden. Zwischenmahlzeiten, die reich an Proteinen sind, wie zum Beispiel eine Handvoll Nüsse, können dies optimal ergänzen. Haben Sie sich schon einmal ausgerechnet, wieviel Gramm Proteine Sie täglich zu sich nehmen? Es lohnt sich, sich selber einmal für einen typischen Tag bewusst zu werden, wieviel von unserem Teller die Proteine ausmachen und ob wir mit unserer Ernährung auch den Empfehlungen entsprechen – denn viele ältere Menschen erreichen die empfohlene Tagesmenge an Proteinen nicht! Proteinreiche Lebensmittel wirken sehr schnell sättigend und liegen oft schwer im Magen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass effektive Supplemente zur Verfügung stehen, die bei Bedarf einfach zu den Mahlzeiten dazu gefügt werden können und so eine ausreichende Versorgung garantieren.
Zum Beispiel können Personen, welche Eierspeisen nicht zu den Lieblingsgerichten zählen, zum Zmorgen ihr Birchermüsli oder einen leichten Smoothie mit Proteinpulver aufwerten. Auch wenn Proteine in der Fitnessbranche schon gut fussgefasst haben, gibt es bezüglich des Effektes auf die Muskelgesundheit im Alter noch viele offene Fragen. So zum Beispiel ist noch nicht umfassend geklärt, ob nun eine Kombination oder ein alleiniger Effekt einer erhöhten Einnahme von Molkenprotein und/oder Kraftübungen entscheidend sind für den Muskelerhalt und -Aufbau. Auch ist noch vieles ungeklärt, was die effektivste Zusammensetzung und Dosierung der Molkenproteine betrifft. Oder auch, ob sich mit Proteinsupplementen das Stürzrisiko senken lässt. Diese Fragestellungen untersuchen wir derzeit genauer in der klinischen Studie «STRONG». In STRONG wird ein spezielles Präparat aus isoliertem Molken-Protein, welches mit L-Leucin angereichert ist, getestet. Weitere Informationen zur Studie und zu einer Studienteilnahme finden Sie in der Infobox am Ende dieses Newsletters.

Über das Zentrum Alter und Mobilität (ZA M)

Das Zentrum Alter und Mobilität (ZAM) gehört zur Klinik für Geriatrie des Universitätsspital Zürich und ist das Forschungszentrum des Lehrstuhls für Geriatrie und Altersforschung der Universität Zürich. Das Zentrum ist am Stadtspital Waid lokalisiert und ist Teil des 2015 gegründeten Universitären Geriatrie Verbunds Zürich.