an das Leserforum des Tages-Anzeigers

An das Leserforum Tages-Anzeiger

Für die Einführung eines nationalen Bürgerdienstes

Das eidgenössische Motto «Einer für alle, alle für einen» drückt das schweizerische Ideal einer aktiven Solidarität, des Zusammenhalts im Land und der Eigenverantwortung aus. Es ist Zeit, diese Werte wiederzubeleben! Der Verein ServiceCitoyen.ch schlägt vor, die Dienstpflicht neu zu gestalten. An der Generalversammlung vom 26. Januar 2020 in Olten lanciert er eine Volksinitiative für die Schaffung eines nationalen Bürgerdienstes.
Jede Bürgerin und jeder Bürger unseres Landes soll inskünftig einen Milizdienst zugunsten der Gesellschaft und der Umwelt leisten. Dafür will ich mich ebenfalls intensiv einsetzen und meine Freunde dafür gewinnen.
Dieses Milizengagement kann in Form eines gesetzlich vorgesehenen, gleichwertigen, zivilen Dienstes absolviert werden (Zivildienst, Zivilschutz, freiwillige Feuerwehr, möglicherweise kommunales politisches Mandat etc.). Der Sollbestand der Armee ist garantiert.Das Gesetz bestimmt, unter welchen Bedingungen Personen ohne Schweizer Staatsbürgerschaft den Bürgerdienst absolvieren können oder müssen (unter Ausschluss des Militärdienstes). Mit einem solchen Bürgerdienst geht die Schweiz von einer exklusiven Wehr- und Männerdienstpflicht zu einem Milizengagement für alle über, zugunsten gesetzlich anerkannter, öffentlicher Interessen.

Dabei soll so demokratisch wie möglich auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingegangen werden. Ziel ist es, auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt und die aktive Integration junger Menschen in die nationale Gemeinschaft zu stärken. Dieses Projekt Bürgerdienst soll einen realen Nutzen darstellen und ist Teil einer langfristigen Gesellschaftsvision auf der Grundlage einer gleichberechtigten Beziehung zwischen Bürgerrechten und -pflichten.

Erich Gerber, Zürich

Besten Dank für die Publikation und Eröffnung der Diskussion!